Pädagogik

Betreuungsangebot, Betreungsmodule und pädagogische Konzeption

Schulkindbetreuung erschöpft sich nicht darin, Kinder von berufstätigen Eltern solange zu betreuen, bis diese die Kinder wieder übernehmen. Mit dem Dreiklang Betreuung - Erziehung - Bildung erfährt die Schulkindbetreuung eine viel weitreichendere Bedeutung.

Hier finden Sie umfangreiche Informationen zu unseren Betreuungsangeboten sowie unserem pädagogischen Selbstverständnis. 

BETREUUNGSANGEBOT

Frühbetreuung vor Unterrichtsbeginn

Die Kinder werden in der Stunde vor Unterrichtsbeginn betreut. Sie können bei uns in Ruhe den Tag beginnen, drinnen oder draußen spielen, malen, basteln, lesen, beim Vorlesen zuhören …

Kernzeitbetreuung bis 13.00 bzw. 14.00 Uhr

Wenn die Kinder Schulschluss haben, kommen sie in die Betreuung und können vielerlei Angebote in der Gruppe wahrnehmen. Sie werden im kreativen-, kognitiven-, sozial- und bewegungsorientierten Bereich innerhalb der Gruppe gefördert. Das „freie Spielen“ drinnen und draußen wird unterstützt.

Ganztagsbetreuung bis 17.00 Uhr mit oder ohne Mittagessen

Die Kinder kommen nach Schulschluss und gehen mit ihren Freunden gemeinsam zum betreuten Mittagessen. Um 14.00 Uhr beginnt die Lernzeit, in der die Hausaufgaben erledigt werden können. Sie werden dabei unterstützt und beaufsichtigt und haben Zeit zu üben. Anschließend gibt es ein kleines Nachmittagsvesper, bevor es in die Kreativ- oder Sportangebote, zum Spielen, Basteln und Erholen geht. Freitags ist Outdoortag. Wir verlassen die Kerni und machen Ausflüge.

Betreuungsmodule

Betreuung während der Schulzeit
Modul Betreuungszeiten Gehzeiten Preise
Modul 1 07.30 bis 13.00 Uhr 13.00 Uhr 48€ / 31€*
Modul 2 07.30 bis 14.00 Uhr 14.00 Uhr 64€ / 41€*
Modul 3 07.30 bis 17.00 Uhr  15.00 / 15.30 / 17.00 Uhr
Fr: 14.00 / 17.00 Uhr
118€ / 76€*
Modul 4 07.30 bis 18.00 Uhr Kein Angebot 134€ / 86€*
Modul 5 14.00 bis 17.00 Uhr  15.00 / 15.30 / 17.00 Uhr
Fr: 14.00 / 17.00 Uhr
54€ / 35€*
Modul 6 14.00 bis 18.00 Uhr Kein Angebot 70€ / 45€*
Betreuung während der Ferienzeit
Modul Betreuungszeiten Gehzeiten Preise
Modul 7 08.00 - 14.00 Uhr 14.00 Uhr 25€ / 17 €*
Modul 8 08.00 - 17.00 Uhr 17.00 Uhr 35€ / 22€*
Modul 9 08.00 - 14.00 Uhr  14.00 Uhr 11€ / 8€*
Modul 10 08.00 - 17.00 Uhr 17.00 Uhr 15€ / 10€*

*Geschwistertarif
35 Betreuungstage bei Modul 7 und 8
15 Betreuungstage bei Modul 9 und 10

Pädagogisches Konzept von claras kerni e.V.

„Vergleiche nie ein Kind mit einem anderen, sondern nur jedes mit sich selbst.“
(Johann Heinrich Pestalozzi)

claras kerni e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und Träger der Schulkindbetreuung an der Clara-Grunwald-Schule in Freiburg im Stadtteil Rieselfeld. In beiden Häusern dieser Grundschule mit dem pädagogischen Profil der Montessori-Pädagogik betreuen wir während der Schul- und der Ferienzeit bis zu 280 Kinder im Alter von sechs- bis elf Jahren in verschiedenen Modulen. Seit 2015 arbeiten in Kooperation mit der Stadt Freiburg im Rahmen des Konzepts „Grundschulkindbetreuung aus einer Hand“.

Die formale Grundlage hierbei ist eine gemeinsam erarbeitete Rahmenkonzeption. Unsere pädagogische Arbeit ist eingebunden in die Vereinsstruktur von claras kerni. Wir arbeiten auf Grundlage des Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII), des für Baden-Württemberg geltenden Kindertagesbetreuungsgesetz (KiTaG), der UN-Kinderrechtskonvention von 1989 und des Orientierungsplans für Bildung und Erziehung in Baden-Württemberg.

„Kinder haben die märchenhafte Kraft, sich in alles zu verwandeln was immer sie sich wünschen.“
(Jean Cocteau)

Chancengerechtigkeit

Wir anerkennen jeden Menschen in seinem Sein. Unterschiede sollen als Selbstverständnis und Selbstverständlichkeit wahrgenommen werden. Kultureller Austausch, Verständnis für die Vielseitigkeit der Welt und Sensibilität für Ungleichgewichte in unserer Gesellschaft liegen uns am Herzen. Wir lehnen jede Form der Diskriminierung ab.

Bildung als Prozess

Unser Bildungsauftrag richtet sich nach der Bildungsmatrix des Orientierungsplans. Hier sind in sechs Bildungs- und Entwicklungsfeldern Zielformulierungen angegeben, die für uns als Träger verbindlich sind. Diese sind: Sinne; Körper; Sprache; Denken; Gefühl und Mitgefühl; Sinn, Werte und Religion.

Wir verstehen Bildung als Prozess. Sie findet immer und überall statt und erfordert ein Zusammenspiel aus einer anregenden Umgebung und entsprechendes Handeln der pädagogischen Fachkräfte. Wir begleiten Kinder in ihrer individuellen Entwicklung. Durch unsere Arbeit wollen wir Kinder befähigen, den Alltag in unserer Gemeinschaft zu verstehen und kompetent und verantwortungsvoll mitzugestalten.

Dabei orientieren wir uns am Leitgedanken Maria Montessoris: „Hilf mir es selbst zu tun“. Die individuellen Talente eines Kindes, seine Individualität, sein Entwicklungsstand sowie das eigene Lerntempo sind maßgeblich.

„Es gibt zwei Dinge, die wir unseren Kindern auf den Lebensweg mitgeben sollten: Wurzeln und Flügel.“
(Johann Wolfgang Goethe)

Wir sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst. Unsere Haltung ist wertschätzend, empathisch und kongruent. Als Team befinden wir uns in einem ständigen Reflektionsprozess.

Wir gehen dabei davon aus, dass erlernte Vorurteile zwar nicht wieder verlernt werden können, jedoch der bewusste Umgang mit ihnen dazu genutzt werden kann, Veränderungen herbei zu führen. Eine Sensibilisierung für eigene Vorurteile und verschiedene Formen der Diskriminierung, um alternative Betrachtungs- und Handlungsweisen zu entwickeln.

„Weißt du, was du bist? Du bist ein Wunder! Du bist einzigartig. In all den Jahren hat es nie ein Kind wie dich gegeben.“
(Pablo Casals)

Kinder haben von Anfang an eigene Rechte und vollziehen die für ihre Entwicklung und Entfaltung notwendigen Schritte durch eigene Aktivität. Erwachsene sind dafür verantwortlich, Kinder durch verlässliche Beziehungen und ein anregungsreiches Umfeld in ihrem Streben zu unterstützen.

Das einzelne Kind mit seiner Persönlichkeit, mit seinen Potenzialen, Kompetenzen und Bedürfnissen steht im Mittelpunkt unserer Pädagogik. Partizipation, die wertschätzende Anerkennung von Unterschiedlichkeit und die Orientierung an den Möglichkeiten und Bedürfnissen eines jeden Kindes sind Grundlage unserer pädagogischen Haltung.

Wir sehen jedes Kind als Konstrukteur seiner individuellen Bildungsbiographie. Wir wollen, dass Kinder sich als selbstwirksam erleben und sich neugierig forschend mit den Phänomenen der Welt auseinandersetzen.

„Erkenne dich selbst! Erziehe dich selbst! Beobachte alles liebevoll und genau!“
(Janus Korczak)

Die Grundhaltung unserer pädagogischen Fachkräfte ist „geprägt von den demokratischen Werten unserer Gesellschaft und der Unantastbarkeit der Würde eines jeden Menschen“ (Orientierungsplan für Bildung Erziehung Baden-Württemberg, S. 56). Unser pädagogisches Handeln ist von Respekt, Achtung und Wertschätzung geleitet. Wir nehmen jedes Kind so an wie es ist. Auch in Konflikt- und herausfordernden Situationen wird es angenommen. „Ausdruck dieser Haltung sind auch Prinzipien des pädagogischen Handelns wie Partizipation, Integration, Ganzheitlichkeit sowie eine vorurteilsbewusste, geschlechtersensible Bildung und Erziehung (ebd., S. 59). Dabei ist sich die pädagogische Fachkraft ihrer Vorbildfunktion bewusst.

Bildung bedeutet für uns den lebenslangen und selbsttätigen Prozess der Weltaneignung von Geburt an. Kindliche Bildungsprozesse setzen verlässliche Beziehungen zu Erwachsenen voraus. Sie ist ein Geschehen sozialer Interaktion.

Eine anregende Umgebung herstellen, positive emotionale Bindungen ermöglichen, Kinder beobachten und ermutigen sind wichtige Aufgaben unseres pädagogischen Fachpersonals.

Wir verstehen uns als Wegbegleiter und Partner der Kinder in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten.

Wir arbeiten vor allem nach dem situationsorientierten Ansatz. Doch spiegeln sich auch Anteile des Anti-Bias-Ansatzes und der Leitgedanke Maria Montessoris „Hilf mir es selbst zu tun“ in unserer pädagogischen Arbeit wider.

Diese Ansätze spiegeln sich auch in unserem offenen Raum- und Themenkonzept. Die Kinder suchen sich selbstbestimmt ihre Tätigkeiten aus. Unsere Rolle hierbei ist es, attraktive Angebote zu schaffen und so positiv auf die individuellen Bildungsprozesse einzuwirken. Wir orientieren uns dabei an den Themen, die die Kinder aus ihren Lebenswelten mitbringen.

In unserer Einrichtung sind alle Kinder willkommen. Wir sind uns jedoch bewusst, dass auch claras kerni kein vorurteilsfreier Raum ist. Die Sensibilisierung für eigene Vorurteile und verschiedene Formen der Diskriminierung hilft uns dabei, Veränderungen hin zu nicht-diskriminierendem, möglichst vorurteilsfreiem Handeln herbei zu führen.

„Wenn die Erwachsenen ahnten, was die Kinder von ihnen wissen.“
(Oswald Bumke)

Kinder kennen ihre Bedürfnisse und Wünsche. Wir respektieren diese und stehen den Kindern dabei zur Seite sich für die Erfüllung ihrer Bedürfnisse einzusetzen. Wir beteiligen die Kinder in der Alltagsgestaltung, schaffen Freiräume und Möglichkeiten zum Austausch.

Ein gewählter Kernirat wird bei Entscheidungen zur Raum- und Angebotsgestaltung miteinbezogen. Unsere pädagogische Haltung ist es, Angebote und Projekte zu ermöglichen und diese beobachtend und unterstützend zu begleiten.

„Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren.“
(Maria Montessori)

Die Raumgestaltung in einer Kindertageseinrichtung muss vieles miteinander vereinbaren, um den Bedürfnissen und Interessen von Kindern gerecht zu werden und ihnen Freiräume und Orientierung für Lernen und Erfahrungen zu bieten. Unsere Räumlichkeiten sind funktional, jedoch nicht einseitig festgelegt. Rückzugsmöglichkeiten und Gruppenspiele sind möglich. Die ästhetische Gestaltung und Ausstattung der Räume spricht die Kinder an, ist eine Einladung. Bewusst gestaltete Spielflächen schaffen eine Atmosphäre, in der sich Kinder und pädagogische Fachkräfte wohlfühlen können.

Wir gestalten die Räume nicht für, sondern mit den Kindern.

„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“
(afrikanisches Sprichwort)

Wir verstehen uns als Bildungs- und Erziehungspartner der Eltern und den Lehrkräften der Kinder.
Im Sinne einer kontinuierlichen Bildungsbiographie arbeiten wir einvernehmlichen mit o.g. zusammen.
Unsere Fachkräfte und Eltern begegnen sich auf Augenhöhe und erleben sich als Partner. In diesem Sinne knüpft der Bildungs- und Erziehungsauftrag an die Erfahrungen des Kindes in der Familie an. Entsprechend des Profils der Clara-Grunwald-Schule orientieren wir uns in den Lernzeiten an der Methodik und Didaktik der Montessori-Pädagogik.

„Es gibt keine andere vernünftige Erziehung als Vorbild sein.“
(Albert Einstein)

Wir reflektieren unsere Arbeits- und Rahmenbedingungen sowie unsere pädagogische Haltung und Methodenvielfalt in regelmäßigen Teamsitzungen, Supervisionen und Fortbildungen. Wir schaffen verbindliche Qualitätsstandards und arbeiten kontinuierlich an der Weiterentwicklung unserer pädagogischen Konzeption.

claras kerni e. V.
Fassung vom 12. Dezember 2018