Unsere Kinder in claras kerni sind dem Kleinkindalter entwachsen. Während der Jahre in claras kerni erleben sie die mittlere Kindheit im Alter von 6 bis 10 Jahren.
In diesen Jahren befinden sich die Kinder zwischen der Einschulung und der sich abzeichnenden Pubertät. Nicht nur die ersten Jahre eines Kindes prägen das gesamte Leben. Die mittlere Kindheit bildet entwicklungspsychologisch eine entscheidende Phase im Leben jedes Kindes. Zum Beispiel prägen sich in diesen Jahren Gewohnheiten heraus, die ein Leben lang vorherrschend bleiben. So werden in dieser Zeit entscheidende Grundlagen für das Lernen gelegt.
Solveig Ottinger spricht darüber, wie einzigartig jedes unserer Kinder ist.
In vielen Bereichen sind die Kinder jetzt bereits selbstständig geworden. Sie haben Freude am Lernen, sind leicht zu begeistern und besonders neugierig auf das, was sie umgibt. Sie wollen die Welt entdecken. Dabei probieren sie gern neu erworbene Fähigkeiten aus. Und nun beschäftigen sie bereits tiefer gehende Fragen wie etwa nach den ersten Menschen oder wann und wie Gott geboren wurde.
Freundschaften sind enorm wichtig
In diesen Entwicklungsjahren brauchen sie weiterhin die Anerkennung der Eltern und anderer Erwachsener. Doch hinzu kommt ein neues Bedürfnis: Freundschaften zu anderen Kindern bekommen einen hohen Stellenwert. Erfahrungen mit dem besten Freund oder der besten Freundin nehmen nun weiten Raum ein.

Erfahrungen mit dem besten Freund oder der besten Freundin werden sehr wichtig.
Gemeinsam mit Freunden entdecken sie eigene Interessen und Talente. Einerseits suchen sie Freiheit und wollen eigenständig handeln. Doch andererseits bleiben sie weiterhin auf Schutz, Unterstützung und Begleitung durch Bezugspersonen angewiesen.
Medien kompetent nutzen
Die Erwartungen an die Kinder sind hoch. Der Kindheitsforscher Klaus Hurrelmann ist überzeugt, dass Kindheit heute im Unterschied zu früher anstrengender und anspruchsvoller geworden ist. Kinder sind sehr viel stärker beteiligt an allen Dingen des täglichen Lebens. Sie werden früh in die Verantwortung genommen. So wird von ihnen sehr früh eine kompetente Nutzung der Medien erwartet. Dazu kommen immer häufiger gebrochene Familienerfahrungen hinzu. Eltern trennen sich, Kinder wachsen in Patchwork-Familien auf oder mit nur einem Elternteil.
Unter diesen Voraussetzungen wird die Betreuung für die Kinder zu einer willkommenen Ergänzung zu Schule und Familienleben. Hier finden sie am leichtesten Freunde und lernen in sozialen Geflechten zu agieren. Die aktuelle Studie des Kinderhilfswerk „World Vision Deutschland“ bestätigt. Kinder finden Freunde vor allem in der Betreuung (nach der Schule an zweiter Stelle).
Enorme Chance für Flüchtlingskinder
Im Rieselfeld leben jetzt zahlreiche Flüchtlingsfamilien. Die Kinder dieser Flüchtlingsfamilien besuchen die Clara-Grunwald-Schule. Einige von ihnen kommen in die Betreuung.
Jede Flüchtlingsfamilie hat ihre eigene Geschichte. Oft haben sie traumatische Ereignisse erlebt. Die Kinder kommen in eine für sie fremde Welt. Die größte Barriere stellt die fremde Sprache dar. Bislang aber ist die Bilanz positiv. Die Flüchtlingskinder sind gut in der Schule angekommen und lernen erstaunlich schnell deutsch.
Viele Flüchtlingskinder freuen sich sehr auf die Schule. Die Aufnahme in die Schule bedeutet, dass sie ein Stück weit in ihrer neuen Umgebung angekommen sind. Wenn sie sich dann auch angenommen fühlen in der Klasse, von der Lehrerin oder dem Lehrer, dann öffnet die Schule das Tor zu ihrer neuen Welt.
Die Betreuung bietet dabei eine enorme Chance, die Integration einen deutlichen Schritt weiter zu führen. Hier bleiben sie in Kontakt mit der neuen Sprache, lernen deutsche Kinder kennen, freunden sich mit ihnen an.
Autor: Bernd Kulow