Kinder haben unterschiedliche Fähigkeiten und Begabungen. Wir unterstützen sie bei der freien Entfaltung ihrer Potenziale.
Freiräume sind entscheidend für die positive Entfaltung jedes Kindes. Doch wie viel Freiraum ihnen gewährt wird, dies hat sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark geändert. Untersuchungen zeigen, dass Kinder in Deutschland sich in den sechziger Jahren in einem Radius von mehreren Kilometern frei bewegen konnten. Heute beschränkt sich ihr Freiraum auf wenige hundert Meter. Eltern haben ein stärkeres Bedürfnis ihre Kinder zu behüten, sie im Auge zu behalten.
Kinder entwickeln ihre Eigenständigkeit indes besonders in unkontrollierten Freiräumen. Ein einleuchtendes Beispiel dafür bemerkten Erzieherinnen in einer Kita. Sie wunderten sich, warum die Kinder sich vorwiegend bei den Mülltonnen aufhielten. Bis ihnen klar wurde, dass die Kinder sich dort unbeobachtet fühlten.
Freiräume bieten
Kinder brauchen ungestörte Orte für ihre eigene Entwicklung. Wenn der Unterricht zu Ende ist, wollen sie nicht das Gefühl bekommen, nun wieder vollständig pädagogisch beobachtet und überwacht zu werden.
Wir bieten den Kindern Freiräume, wohl wissend, dass wir stets die Verantwortung haben und der Aufsichtspflicht nachkommen müssen. Kinder können im Hof herumtollen, sich zusammenschließen, mit der besten Freundin oder dem besten Freund etwas unternehmen. Sie ziehen sich in den Chill-Raum zurück. Dort finden sie einen ruhigen Ort, wo sie in Büchern blättern und lesen oder sich einfach ausruhen. Oder sie entscheiden sich für einen anderen Raum, in dem sie ihren aktuellen Vorlieben nachgehen.
Jederzeit in der Verantwortung
Bei all dem wissen wir stets, wo sich das einzelne Kind gerade aufhält. Deshalb haben wir eine Magnetwand, Orgawand genannt. An diese Wand heftet jedes Kind sein Foto. Der Abschnitt, in den es sein Foto klebt, zeigt uns, wo es sich befindet.
So stehen wir jederzeit in der Verantwortung, lassen den Kindern aber soviel Freiraum wie möglich.
Autor: Bernd Kulow